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Pädagogische Leitideen

I hear and I forget,
I see and I remember,
I do and I understand.
(chinesiche Weisheit)


Ziel: Das Ziel des EBJA-Bildungsangebotes ist es, jungen Menschen in der kaufmännischen Berufsbildung Anwendungskompetenzen zur betrieblichen Nutzung des E-Commerce bzw. E-Business als Zusatzqualifikation zu vermitteln.

Zusatzqualifikation: Eine wichtige Funktion von Zusatzqualifikationen besteht darin, bestehende Ausbildungsprofile um Ausbildungsinhalte mit aktuellen Themenfeldern anzureichern. Als besonders geeignet erscheinen von der Wirtschaft nachgefragte Inhalte, die bislang nicht oder nicht ausreichend von den Ordnungsmitteln der obligatorischen Ausbildung erfasst werden und daher in einer Zusatzausbildung vermittelt werden können.

Lernsituationen: Ausgehend vom Kompetenzbegriff ist klar, was die EBJA-Lerneinheiten nicht sein können:
Ein theoretischer Trockenkurs, ausgerichtet an einer Theoriebuchgliederung!
D.h. jedoch nicht, dass kein Wissen zu vermitteln ist!
Vielmehr sollen in den Lernsituationen praxisbezogene E-Business-Anwendungen (z.B. Shop) mit dem erforderlichen Fachwissen verknüpft werden. Diese situationsorientierte Herangehensweise soll motivierend wirken, das Denken anregen und die Gedächtnisverknüpfungen intensivieren.

Die wissenschaftliche Begleitung kommt bei der durchgeführten Prozessevaluation bei der Frage des Kurskonzeptes zu folgender Aussage:
Die Bewertung der Inhalte fiel besonders bei den stark anwendungsbezogenen Modulen (z.B. B2C, Online-Shop u.a.)
sehr positiv aus. Auch die methodischen Wege der Unterrichtspraxis finden eine positive Resonanz. Dies
verdeutlicht die nachfolgende Schüleräußerung eines Auswertungsinterviews: „Bei uns an der Schule ist der Unterricht sehr gut gelaufen. Wir haben mit unserem Lehrer einen interessanten Unterricht gemacht, der uns die Welt des E-Business und des E-Commerce nah gebracht hat... sehr lobenswert“.
Weniger gut wurden von den Schülerinnen und Schülern stark textorientierte Theorieabschnitte bewertet.
Bei den aktuell vorliegenden Leneinheiten (Version 2012) wurde diese Kritik durch neu gestaltete Lernarrangements
in den Bereichen "Recht" und "E-Procurement" aufgegriffen und weitgehend aufgelöst. Ohne Anforderungen
bei den Grundfertigkeiten Lesen und Schreiben geht es allerdings auch bei der Aneignung von E-Business Kompetenzen nicht!

Schulalltag: Eine wesentliche Stärke des Lernkonzeptes ist es, dass die Lernmodule auf den Einsatz im Schulalltag ausgerichtet sind. Aktuell können im Unterricht die nachfolgenden Materialien in der Version 2012 eingesetzt werden:

  1. Lehrerinformationen:
    • Titelblatt mit zentralen Kompetenzen,
    • Informationsblätter zum Thema,
    • Didaktisch-methodische Hinweise zu den Lernsituationen,
    • Erwartungshorizont bzw. Lösungsblätter zu den Aufgabenstellungen.
  2. Schülermaterialien:
    • Arbeitsblätter mit Lernsituationen,
    • Info-Blätter mit Faktenwissen,
    • Online-Tests zur Wiederholung eines Moduls bzw. zur Klausurvorbereitung.
Diese strukturierten Lern-Materialien gewährleisten einem interessierten Kollegenkreis einen schnellen, flexiblen Zugriff, keine Vorgabe bestimmter Lernumgebungen und bieten mit konkreten Aufgabenstellungen und Arbeitsblättern Wege zur individuellen, der jeweiligen Lehrerpersönlichkeit angepassten Unterrichtsgestaltung und -steuerung.

Perspektive:Bedingt durch neue technologische Entwicklungen ist es für das Lernfeld E-Business charakteristisch, dass die Anforderungen an die Qualifikationen einem starken Wandel unterliegen. Insofern müssen die Lernmaterialien den Änderungen stetig angepasst werden. Nach einer Phase der Konsolidierung stehen dem EBJA-Projekt aus den eigenen Reihen ab 2012 wieder genügend Zeitkapazitäten zur Verfügung. Damit ist der Weg für die nächsten Jahre frei, neue Entwicklungen des E-Business aufzugreifen und in das EBJA-Curriculum einzuarbeiten sowie bei der Gestaltung der Lernpfade die aktuellen Strömungen der Wirtschaftspädagogik zu implementieren.


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Kompetenzen

Richtungsweisend bei der pädagogischen Konzeptionierung der Lerneinheiten für das EBJA-Curriculum war der Kompetenz-Begriff von WEINERT: "Kompetenzen sind kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, über die Personen verfügen oder die sie erlernen können, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundenen motivationalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortlich nutzen zu können." (WEINERT 2001).

Übertragen auf den Lerngegenstand E-Business und die Qualifikationsvermittlung bedeutet dies, dass E-Business-Fachwissen, ökonomisches Denken und Anwendungskönnen als Einheit zu verstehen sind.


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Themen

Ein standardisiertes Bildungsangebot erfordert einen klaren Themenrahmen und eindeutige Zielsetzungen. Neben einem Curriclum liegen Unterrichtseineiheiten vor, die als Vorschläge für die Unterrichtspraxis genutzt werden können.

Den roten Faden innerhalb der Themenabfolge bildet eine von den Kursteilnehmern kreierte Geschäftsidee, die dann in den einzelnen Modulen auf das Anwendungsfeld angewendet wird. Bei der Bearbeitung der einzelnen Module kommt der Geschäftsprozessorientierung und der Kundenorientierung (CRM) besondere Bedeutung zu.

Als Organisationsform bietet sich für Berufsschulen ein halbjähriger Wahlpflichtkurs (zweistündig) an.

Modul 1
Internet-Rallye
Erkundung: Nutzer, Produkte, Märkte
Modul 2
Von der Geschäftsidee zum kundenfreundlichen Online-Shop
Teil 1: Von der Geschäftsidee zum Businessplan
Teil 2: Planung und Aufbau eines Shops; Rechtsaspekte, CRM, Shop-Controlling
Modul 3
Homepage als Firmenpräsenz
Kundeninformation, Gestaltungsregeln, Erprobung, Controlling
Modul 4
Rechtsaspekte des Online-Handels
Domainregeln, Kaufvertrag
Modul 5
Kundenorientiertes E-Mail-Marketing
Mailregeln, Newsletter, Controlling | Neu: Software: justmails
Modul 6
Social-Media im Unternehmen
Instrumente: Twitter u.a., Kundenbeziehungspflege, Datenschutz
Modul 7
E-Logistik
Wie kommt die Ware pünktlich zum Kunden?
Modul 8
E-Procurement
Kosteneinsparungspotentiale
Modul 9
Online-Banking und Datensicherheit
Nutzungsmöglichkeiten, Datensicherheit

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Zertifizierung

Für die Teilnehmer/innen einer Zusatzqualifikation ist die Anerkennung der Leistung von großer Bedeutung, da mit dem Qualifikationsnachweis auch die Arbeitsmarktverwertbarkeit aufgewertet werden kann. Dabei spielen der Anerkennungs- und Bekanntheitsgrad der zertifizierenden Stelle eine Rolle. Zertifikate von anerkannten universitären Instituten, Kammern und Verbänden genießen natürlich eine größere Wertschätzung als schulinterne Nachweise.

Die wissenschaftliche Begleitung kommt bei der durchgeführten Prozessevaluation bei der Frage der Zertifikatsbedeutung zu folgender Aussage:
"Die Bedeutung des Zertifikates, das die Auszubildenden zum Ende der Zusatzqualifikation erhalten, wird als hoch geschätzt. Die Auszubildenden gaben an, dieses für Bewerbungszwecke zu nutzen und erhoffen sich davon Vorteile im Arbeitsplatzwettbewerb. Auch wurde die Zertifizierung als eine Bestätigung der erworbenen Kenntnisse und des erworbenen Wissens empfunden."

Zur Zertifizierung der EBJA-Qualifikationen zum "E-Business" erklärte Herr Harald Summa, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft (eco) in Köln, schon zu einem frühen Projektzeitpunkt seine Bereitschaft, die schriftlich in einer Klausur zu erbringenden Kursleistungen mit dem Zusatz "eco-certified" zu zertifizieren. Dies war eine positive Entwicklung, repräsentiert der Verband doch eine hohen Anteil des Internetbusiness.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Zertifizierung ist neben einem eingängigen Titel ein inhaltlicher Standard. Dies wird durch das im Projekt von den Lehrerinnen und Lehrern erarbeitete EBJA-Curriculum erreicht sowie durch den vom Projektleiter kreierten Titel des Zertifikates: E-Business Junior-Assistant.

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Zielgruppen

Der EBJA-Kurs wird z. Zt. schwerpunktmäßig an ca. 30 Institutionen der beruflichen Bildung
in den Bildungsbereichen kaufmännische Berufsschulen, Berufsfachschulen und Berufsgymnasien durchgeführt:


  Automobilkaufmann/frau
  Bankkaufmann/frau,
  Büroberufe,
  Einzelhandelskaufmann/frau,
  Industriekaufmann/frau,
  IT-Berufe,
  Verkäufer/in,

  Berufskolleg,
  Kaufmännischer Assistent,
  Wirtschaftsassistent,

  Berufsgymnasium,

  Weiterbildungsinstitutionen.


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